Was sich 2022 aus SEO-Sicht ändert – und warum die Suchintention immer wichtiger wird

Ein neues Google-Update steht in den Startlöchern. Es wird die Online-Suche, so wie wir sie kennen, revolutionieren. Vieles bleibt dabei gleich, einiges ändert sich jedoch entscheidend und sorgt für einen großen Schritt in Richtung „echten Expertenrat“.

Jedes Jahr implementiert Google zahlreiche kleinere Updates in das System, um den Suchalgorithmus ständig zu erweitern und das Sucherlebnis zu verbessern. Ziel der Suchmaschine ist es, die Intentionen der Nutzer:innen hinter Suchanfragen besser zu verstehen und daraufhin die besten Antworten zu liefern.

Im Mai 2021 stellte der Suchmaschinen-Gigant Google auf der I/O 2021 sein neuestes großes Update vor: Das Multitask Unified Model, kurz MUM, gilt als eine Weiterentwicklung des Updates BERT und soll tausend Mal leistungsstärker sein als sein Vorgänger.

Natürlich gibt es bei der Umstellung kein festes Datum, so wie bei den letzten Updates auch. Der Übergang von BERT auf MUM soll schrittweise erfolgen und sich langsam in das System integrieren. Doch schon jetzt lohnt sich ein Blick in die Zukunft, denn wir befinden uns im Jahr 2022 mitten im Transformationsprozess.

Wir geben Dir einen kleinen Einblick, was sich in puncto SEO 2022 mit dem angekündigten MUM-Update alles ändert und wie Du es für Dein Ranking nutzen kannst.

Google MUM und BERT: Der Unterschied

Sowohl MUM als auch BERT können eingegebene Texte aufgrund des Natural Language Processing verstehen und verarbeiten. MUM geht aber noch einen Schritt weiter und fasst gleich mehrere Technologien zusammen. So versteht das Update nicht nur 75 Sprachen, sondern kann diese selbst erzeugen. Die Google-Suche erreicht dabei ein neues Level, wird semantischer, kontextbezogener und kann weltweites Wissen in den Ergebnissen einbinden und zielgerichtet übersetzen.

Google selbst hat dabei ein Beispiel veranschaulicht, um die künstliche Intelligenz des Updates zu verdeutlichen: Nach einer Wanderung auf den Mount Adams soll es im Herbst auf den Mount Fuji gehen. Du stellst Dir die Frage „Was kann ich als Vorbereitung anders machen?“. Mit BERT musstest Du alle Fragen einzeln eingeben. Wie hoch ist der Mount Fuji? Welche Ausrüstung ist dort notwendig? Wie sind die Klimabedingungen im Herbst? Welche Unterkünfte sind in der Nähe? Welche Wanderrouten sind empfehlenswert?

Mit dem MUM-Update würde diese komplexe Suchanfrage zur Beantwortung aller Fragen reichen: „Ich habe den Mount Adam bestiegen und möchte im Herbst auf den Mount Fuji. Was soll ich bei der Vorbereitung anderes machen?“. Auf nur einen Blick würdest Du alle Informationen rund um Klima, Unterkünfte, Routen und Ausrüstung erhalten.

Dabei erkennt Google nicht nur die Unterschiede, greift auf weltweite Informationen zu, sondern weiß, welche Ausrüstung in der Region im Herbst benötigt wird und wo sie in Deiner Umgebung erhältlich ist. So soll das MUM-Update einen echten Expertenrat ersetzen und die Erfahrung der Nutzer:innen um ein Vielfaches verbessern.

Wenn künstliche Intelligenz Deine Fragen beantwortet

Nutzer:innen möchte bei der Suchanfrage eine Antwort bekommen, die alle relevanten Informationen enthält, die in diesem Moment von Bedeutung sind. Bei komplexeren Fragen stellte sich das jedoch oft als schwierig heraus und es sind mehrere Suchanfragen nötig, um aus einer Reihe von Informationen die Besten herauszufiltern.

Der Algorithmus von MUM versteht Suchanfragen und auch die dahinter steckenden Intention besser als zuvor und kann komplexe Fragen beantworten, auf die es zuvor durch das normale SERP-Snippet keine Antworten gab. Dazu sollen nicht nur Informationen von Texten und Bildern zur Verfügung stehen, sondern auch weitere Modalitäten wie Audio und Video.

Ein Beispiel aus dem Alltag

Im Klartext könnte das neue MUM-Update so aussehen: An einem Haushaltsgerät, dem Fahrrad oder am Auto ist ein Teil defekt. Du siehst genau, was die Ursache für den Schaden ist, kannst aber besagtes Teil nicht mit Namen benennen. Nun beginnt bei Google erst mal die Suche nach der genauen Begriffsbezeichnung. Erst wenn Du diese gefunden hast, kann die Suche nach dem Ersatzteil oder der Anleitung zur Reparatur folgen.

Mit dem neuen MUM-Update kannst Du in Zukunft das defekte Teil einfach fotografieren und bei der Suchanfrage mit einbeziehen. Google würde dann die richtigen Antworten als Text, Video oder in Bildern liefern und so komplexe Fragen direkt beantworten.

Vielleicht suchst Du auch zu Deinem neuen Sofakissen die passenden Vorhänge in einem ähnlichen floralen Muster? Mit nur einem Foto der Kissen und wenigen Klicks werden Dir passende Designs vorgestellt.

Wird das MUM-Update die SEO-Welt auf den Kopf stellen?

Alles, was bisher aus SEO-Sicht von Bedeutung ist, verliert mit dem MUM-Update nicht an Gültigkeit. Du kannst Dich also entspannen, denn vieles bleibt beim Alten. Einiges ändert sich jedoch in Zukunft. Wer in puncto Online-Marketing am Ball bleiben möchte, sollte ohnehin stets mit dem aktuellen Trend gehen.

Dazu gehören nicht nur eine saubere Keyword-Recherche, die richtige Zielgruppe und Content mit einer ausreichenden Keyword-Abdeckung sowie Verlinkungen, die immer ein wichtiges SEO-Kriterium waren und bleiben, sondern nun auch ganz neue Möglichkeiten, bei denen die Intention der Suche im Vordergrund steht. Für Nutzer:innen werden die Suchanfragen auf wenige Ergebnisse beschränkt, die allerdings alle Informationen über unterschiedliche Kommunikationskanäle hinweg erhalten.

Ein echter Mehrwert für Nutzer:innen, aber eine Herausforderung in puncto SEO.

SEO 2022: Content für Menschen und nicht für Algorithmen

In den letzten Jahren hat sich die Suchmaschinenoptimierung gravierend verändert. Neue Updates wie das MUM haben zur Folge, dass auch ein Umdenken im Online-Marketing folgen muss, um eine Top-Position zu erhalten oder beizubehalten.

Zusammenfassend können wir festhalten, dass die Google-Suche immer nutzerzentrierter und wesentlich semantischer wird als je zuvor. Zu den bisher relevanten Kriterien kommen nun weitere Einflussfaktoren wie Video und Audio hinzu.

Im Online-Marketing wird es aus SEO-Sicht immer wichtiger, entlang der gesamten Customer Journey zu denken, auch in Video, Bild und Ton, um bei jeder Suchanfrage für Nutzer:innen genügend Touchpoints zur Verfügung zu stellen.

Ein informativer Text mit ausreichend Keywords reicht alleine nicht mehr aus. Vielmehr brauchst Du für Deinen Content eine zielgruppenrelevante Strategie auf dem aktuellsten Stand. Diese kannst Du Dir natürlich selbst erarbeiten oder echten Profis überlassen, die genau wissen, welche Trends und SEO-Kriterien auch in Zukunft erfolgreich sind.

In Sachen SEO bleibt es also auch im Jahr 2022 spannend und wir sind neugierig auf die vielen Veränderungen, die uns das neue MUM-Update bringen wird.

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